Lesertest: Projektor Epson EB-U04 im Alltag

Epson positioniert seinen Full-HD Beamer EB-U04 für private und berufliche Verwendung. Somit darf ein gutes Bild für Filmgenuss wie auch farblich akkurate Darstellung für den beruflichen Einsatz erwartet werden. Ob dies gelingt, soll dieser Test zeigen.

Technischer Überblick

Bevor der Beamer detailiert untersucht wird, schauen wir uns die wesentlichen technischen Daten an:

  • 3LCD-Projektionssystem
  • Farbhelligkeit von 3000 Lumen (2100 Lumen im Sparmodus)
  • Weißhelligkeit von 3000 Lumen (2100 Lumen im Sparmodus)
  • Auflösung 1920×1200, 16:10
  • Kontrast 15000:1
  • Lampe mit 200W, 5000h Lebensdauer (10000h im Sparmodus)
  • Projektionsgröße 30-300 Zoll

Full-HD mit einem Projektionssystem, welches sich durch lebendige Farben und kein Regenbogeneffekt auszeichnen soll. Mit 3000 Lumen sollte quasi immer ein gutes Bild möglich werden. Klingt soweit vielversprechend.

Videotechnisch werden folgende Anschlüsse angeboten:

  • 2x USB 2.0 (1x Typ A, 1x Typ B)
  • 1x VGA
  • 2x HDMI, davon einer MHL-fähig
  • 1x Composite-Eingang
  • Optional: WLAN nach 802.11 b/g/n

Von den Anschlüssen her sind alle wichtigen Anschlüsse vertreten, hier gibt es keine Beanstandungen.

Unboxing

Epson EB-U004 Unboxing 1

Epson EB-U004 Unboxing 1

Epson EB-U004 Unboxing 2

Epson EB-U004 Unboxing 2

Epson EB-U004 Unboxing 3

Epson EB-U004 Unboxing 3

Epson EB-U004 Unboxing 4

Epson EB-U004 Unboxing 4

Epson EB-U004 Unboxing 5

Epson EB-U004 Unboxing 5

Epson EB-U004 Unboxing 6

Epson EB-U004 Unboxing 6

Epson EB-U004 Unboxing 7

Epson EB-U004 Unboxing 7

Epson EB-U004 Unboxing 8

Epson EB-U004 Unboxing 8

Epson EB-U004 - Aufsicht

Epson EB-U004 – Aufsicht

Epson EB-U004 - Bedienfeld im Detail

Epson EB-U004 – Bedienfeld im Detail

Epson EB-U004 - Anschlussterminal

Epson EB-U004 – Anschlussterminal

Epson EB-U004 - Frontansicht

Epson EB-U004 – Frontansicht

Epson verpackt seinen EP-U004 Beamer sicher und zweckmäßig. Die beiliegende Tragetasche ist Schutz und funktionaler Bestandteil zugleich. Schön ist, dass Batterien für den direkten Start gleich beiliegen. Für einen Beamer, der sich an Heimkinobenutzer mit richtet, wäre ein HDMI-Kabel als Beigabe begrüßenswert. Eine HDMI-Quelle wird sich in einem aktuellen Haushalt deutlich eher finden als ein VGA-Ausgang.

Das Design ist klassisch und in der weißen Farbe ordnet sich der Beamer überall ein. Die leicht strukturierte Oberfläche ist ein schönes Detail und wirkt wertiger als ein glattes Gehäuse.

Erste Eindrücke

Der Beamer ist überraschend leicht mit ca. 2,5 kg, was nicht viel mehr ist als ein typisches Notebook. Die Transporttasche ist somit auch praktisch nutzbar und für den Außeneinsatz geeignet.

Für den ersten Bildeindruck wurde eine HDMI-Verbindung mit dem eigenen Ultrabook hergestellt und das Bild gefällt beim ersten Betrachten. Die Farben werden satt dargestellt und verglichen mit dem Bildschirm, gleichen sich die Bilder stark. Auffällige Farbabweichungen bleiben glücklicherweise aus.

Im normalen Betrieb merkt man die Hitzeentwicklung an den Lüftungsausgängen deutlich – die Luft ist merklich warm bis heiß. Direkt daneben würde ich nichts hinstellen wollen – der Hinweis aus der Bedienungsanleitung ist keine übervorsichtige Floskel. Durch die Wärmeentwicklung sind auch die Lüfter gut hörbar. Der Eco-Modus reduziert dies merklich, was aber zu Lasten von Helligkeit und Kontrast geht. In einem typischen Raum, ohne starke direkte Sonneneinstrahlung, ist dies aber keine schwere Einschränkung und der Epson Beamer liefert weiterhin ein Bild, was hell genug ist.

Die eingebauten 2 W Lautsprecher sind akustisch keine Wunder, für eine akustische Untermalung einer Präsentation sind sie ausreichend. Lediglich bei maximaler Lautstärke verzerren sie, was daher zu vermeiden ist und den Erwartungen entspricht.

Epson bietet eine optionale Deckenhalterung für den Beamer an. Die passende Menüeinstellung, um das Projektionsbild zu spiegeln, ist selbstverständlich vorhanden.

Bedienung und Menü

Bedienen kann man den Beamer auf zwei Arten: am Gerät selber oder über Infrarot-Fernbedienung.

Die Knöpfe am Beamer sind klar beschriftet und haben einen guten Druckpunkt und geben merklich Feedback. Auch beim seitlichen Drücken hat man keinen schwabbligen Knopf vor sich, sondern gibt ein klares Feedback und wird zuverlässig erkannt.

Epson EB-U004 - Menü

Epson EB-U004 – Menü

Das Menü ist gut strukturiert und man findet schnell die gesuchte Einstellung. Für ein gutes Bild nach den eigenen Vorstellungen stehen alle wichtigen Parameter zur Verfügung. Positiv sind die verschiedenen Farbmodus-Presets, die individuell angepasst werden können. Die Voreinstellungen sind stimmig abgestimmt und eine gute Basis für individuelle Feinjustagen.

Neben der Bedienung am Gerät lässt sich der Beamer mit der beiliegenden Fernbedienung steuern, die funktional daherkommt. Erfreulich ist, dass passende Infrarot-Empfänger an beiden Beamerseiten (vorne und hinten) verbaut sind, dass auch über Wandreflektionen das Signal zuverlässig erkannt wird. Was beim seitlichen Drücken der Tasten auffällt, dass diese stark nachgeben und somit keinen klaren Druckpunkt zeigen. Dies ist etwas Schade, aber jammern auf hohem Niveau.

Bildqualität

Für die Beurteilung der Bildqualität wurde ein Vergleich mit dem Plasma-TV Panasonic Viera TX-P46S20E, welcher im Frühjahr 2010 veröffentlicht wurde, durchgeführt. Beide Geräte wurden am HDMI-Out des AVR Yamaha RX-V779 angeschlossen und zeitgleich angesteuert. Als Quelle dienten Blu-Ray-Player (Oppo 93EU) und Notebook (HP Spectre x360), jeweils via HDMI angeschlossen.

Für den Filmtest starten wir mit Tron:Legacy, erste Szene bis zur Kamerafahrt des Hauses von Flynn. Die leuchtenden Linien werden vom Beamer sehr gut wiedergegeben und heben sich deutlich vom schwarzen Raster ab. Der Schwarzwert kann aber mit dem Panasonic-Plasma nicht mithalten und ist eher einem dunklen Grau zuzuordnen. Gerade beim Kameraschwank an den Hochhäusern vorbei fehlt es an Tiefenzeichnung und die Schattenbereiche laufen schwarz zu. Dadurch geht gegenüber dem Plasma etwas an Plastizität verloren. Dies setzt sich auch in den Wasserspiegelungen fort, die beim Plasma mehr Tiefe zeigt.

Beim Live-Konzert Metallica: Through the Never überzeugen wieder die Lichteffekte, die klar herausstechen. Eine große Bildprojektion beeindruckt und untermauert die Kinoatmosphäre ausgezeichnet. Das Tiefenproblem ist hier auch ersichtlich, das Konzert legt aber ein höheres Tempo vor, so dass dies weniger beim normalen Betrachten auffällt.

Weiter geht es mit Avatar. Die Landschaftsaufnahmen beeindrucken aufgrund der Projektionsgröße und Lebendigkeit. Tagesaufnahmen liegen dem Epson-Beamer besser.

Dies zeigt sich auch beim Musikvideo Lord oft he Rings Medley von Lindsey Stirling. Die Landschaft und die Gegenlichtaufnahmen wirken sehr lebendig und authentisch. Klasse Arbeit!

Zum Abschluss der Bewegtbilder folgt ein Schwarz-Weiß-Musikclip: Justin Williams feat. Lindsey Stirling mit Lying. Die Details und feinen Strukturen des Mikrofons werden detailliert und sauber wiedergegeben. Kein zucken oder ausfransen der Linien – ausgezeichnet! Da steht der Epson dem Panasonic-Plasma in nix nach. Schade ist, dass das Beamerbild merklich zu warm ist. Die eingesetzte 3LCD-Projektionstechnik sorgt für satte Farben, die hier deutlich konträr sind. Mit einer Stufe kühleren Farbtemperaturabgleich und einer reduzierten Farbsättigung erreiche ich ein annehmbares Bild. Setzt man sich ausführlich mit dem Gerät auseinander, so kann man noch mehr Neutralität aus dem Gerät herauskitzeln.

Beim Betrieb am PC für Präsentationen macht der Epson-Beamer eine gute Figur. Verschiedene Auflösungen und Seitenformate werden klaglos verarbeitet und dank VGA und HDMI dürfte sich jedes Gerät anschließen lassen. Daneben ist auch ein Anschluss via USB möglich. Interessant an dieser Option ist, dass der PC-Mauszeiger übertragen werden kann und größer dargestellt wird. Epson bietet dafür drei verschiedene Darstellungsformen in den Menüeinstellungen an. Somit sind auch Bedienfolgen für Softwareschulungen auch aus größerer Entfernung klar erkennbar.

Mit dem optional erhältlichen Wireless LAN Empfängers ELPAP10 kann der Beamer auch drahtlos angesteuert werden. Dies gibt mehr Bewegungsfreiheit ohne Stolperfalle. Schade ist lediglich, dass ohne Blick in die Bedienungsanleitung es nicht ersichtlich ist, dass WLAN nicht eingebaut ist. Das Menü erlaubt auch ohne WLAN-Zubehörstick die komplette Netzwerkkonfiguration. Hier wäre eine andere Realisierung selbsterklärender.

Die verschiedenen Videoeingänge können auch parallel genutzt werden. Dank Splitscreen-Funktion können zwei Eingänge parallel dargestellt werden, was gerade im beruflichen Präsentationseinsatz die Anwendungsmöglichkeiten erweitert und den Epson flexibel macht.

Fazit

Epson hat mit dem EB-U04 einen leichten Mehrzweckbeamer im zeitlosen Design im Programm. Das Versprechen der 3LCD-Projektionstechnik nach deutlich lebendigeren Bildern wird er gerecht und ist damit klar über den Marktdurchschnitt in diesem Preissegment. Der notwendige Projektionsabstand ist gering, so dass auch in kleineren Räumen großes Kinoerlebnis möglich wird. Mit verschiedenen Farbmodi-Presets und guter Anpassbarkeit steht dem großen Bild nach dem eigenen Geschmack nichts im Weg. Lediglich beim Schwarzwert und Tiefenzeichnung kann er keine Rekorde in der Klasse aufstellen – bietet aber gute Performance und sorgt für viel Spaß beim Heimkino.

Im Präsentationsumfeld gibt er sich keine Blöße und ist vielfältig einsetzbar. Dies verdankt er seinen zahlreichen Videoeingängen, der Splitscreen-Funktion wie auch dem geringen Transportgewicht. Überraschungen vor Ort müssen nicht mehr sein.

Tolle Performance für wenig Geld – in diesem Segment eine gute Wahl.

Ich bedanke mich bei Mein-Heimkinotest.de und Epson für die Lesertest-Aktion. Anbei noch alle Bilder in einer Komplettgalerie:




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