In Time – Deine Zeit läuft ab
Eine düstere Zukunftsvision rund um die Frage, was die Unsterblichkeit des Einzelnen wert ist. Dabei werden interessante gesellschaftskritische Parallelen zum derzeitigen Kapitalismus gezogen.
Fakten
- Produktionsland: USA
- Erscheinungsjahr: 2011
- Originalsprache: Englisch
- Sprache in der gereviewt wurde: Deutsch
- Alterfreigabe: FSK 12
- Regie: Andrew Niccol
- Laufzeit: 109 Minuten
Schauspieler:
- Justin Timberlake
- Amanda Seyfried
- Cillian Murphy
- Vincent Kartheiser
Inhalt:
Die Gesellschaft hat sich eklatant gewandelt: Die Menschen altern nicht mehr und sobald sie ihr fünfundzwanzigstes Lebensjahr erreicht haben, bleiben sie äußerlich gleich. Lebenszeit ist zur Währung geworden. Die verbleibende ist immer auf dem Unterarm der Personen sichtbar. Die Klassenunterschiede haben sich nicht geändert, ganz im Gegenteil: Während einige Ewigkeiten als Lebenszeit zur Verfügung haben, sind die meisten im Ghetto bei weniger als einem Tag. Die Klassen sind hermetisch voneinander in Zeitzonen getrennt. Das Ende des Lebens ist entweder durch Gewalteinwirkung oder Ablaufen der Zeit bestimmt.
Nachdem ein Superreicher nach 105 Jahren dem Leben im Körper eines Fünfundzwanzigjährigen überdrüssig geworden ist, schenkt er Will Sallas, einem Fabrikarbeiter aus der Unterschicht seine verbleibende Zeit, um freiwillig aus dem Leben zu treten. Sallas nutzt sein Vermögen um in kürzester Zeit sozial aufzusteigen. Allerdings ist das System nicht dafür ausgelegt, dass ein solcher Aufstieg möglich ist. So versuchen die Timekeeper den Aufsteiger ausfindig zu machen und ihm die unzulässige Zeit abzunehmen. Sallas entpuppt sich dabei als Lebenskünstler, der aufgrund seiner Herkunft immer wieder mit extrem wenig Zeit überleben kann.
Bild:
Das Master ist durchschnittlich für einen Film der letzten fünf Jahre. Sowohl Schärfe als auch Kontrast bewegen sich auf gutem Niveau. Auch dunkle Szenen neigen nicht zu Körnigkeit oder Rauschen. Allerdings saufen ab und an Details in dunklen Szenen ab. Details und Plastizität bilden guten Durchschnitt, das Schwarz ist tief. Die CGI-Effekte (wie die Digitaluhr am Unterarm) sind gut integriert und beleuchten stimmig und realistisch das Geschehen, zu keiner Zeit wirkt das ganze unrealistisch.
Interessant ist auch die Farbgestaltung der Szenen, die die Stimmung unterstützt. So sind die Viertel der Reichen blass und kontrastarm, während die im Ghetto sehr lebhaft und farbig wirken.
Ton:
Der Ton ist in erster Linie sehr frontlastig, kann aber hier und da auch mit Surroundeffekten aufwarten. Die Sprachverständlichkeit liegt auf einem sehr hohen Niveau, ebenso die Ortung. Der LFE wird nur ab und an genutzt, eine erfrischende Seltenheit in diesem Genre. Der Soundtrack unterstützt das Geschehen sehr gut, kommt über alle Kanäle gleichverteilt und ist sehr druckvoll. Insgesamt ist der Ton durchschnittlich.
Empfehlung:
In Time ist in jedem Fall sehenswert, die abwechslungsreiche Story vermag trotz einiger Unklarheiten und Logiklücken zu überzeugen. Die Charaktere agieren glaubhaft und haben einen großen Wiedererkennungswert. Wer dazu noch die Genres: Dystopie, SciFi und gesellschaftskritische Werke mag, wird hier fündig. Der Film schafft einen guten Spagat zwischen leichter Actionkost und nachdenklich machender Tiefgründigkeit.
Persönliche Meinung:
Einer meiner Lieblingsfilme, der eine mitreißende Geschichte hat und eine dichte Atmosphäre. Die Unterschiede zwischen Arm und Reich sind immer deutlich, wodurch die Atmosphäre insbesondere durch gekonnten Einsatz von Sound- und Bildtechnik unterstützt wird. Einzig das Ende könnte man als ein wenig zu viel des Guten bezeichnen.
Extras:
- Eine Gesellschaft unter Zeitdruck
- Entfallene und erweiterte Szenen
- BD Live und Live Lookup
Die Extras sind in Englisch. Es werden u.a. fiktive Interviews mit den Erfindern des Systems gezeigt. Dabei werden interessante Hintergründe beleuchtet, was die Immersion stärker werden lässt.
Infos zum Bildformat
Dank des Bildformats von 21:9 wirkt der Film sehr beeindruckend. Schwenks über das Ghetto oder die Reichenbezirken lassen die Szenen groß und weitläufig wirken. Damit wird die Atmosphäre greifbarer und bedeutend nachvollziehbarer.
Infos zum Blu Ray Amaray/zur Disk
Es ist kein Wendecover enthalten. Auf der Vorderseite sind die Hauptdarsteller abgebildet. Die Innenseite ist komplett weiß ohne Druck. Der Aufdruck auf den Disks zeigt auch beide Hauptdarsteller, variiert aber das Motiv des Covers. Der belegte Speicherplatz auf der Disk beträgt 38,7 GB.