Suicide Squad
Einleitung
Seit dem 18.08. läuft Suicide Squad in 3D im Kino. Zur Einschätzung des Films haben wir das Berliner Kino „Zoo Palast Berlin“ im Zentrum ausgewählt.
Die Comicschmiede DC nimmt den bestehenden Trend der Adaptionen auf. Diesmal orientiert man sich entweder an Marvels Guardians of the Galaxy, mit einer ganzen Reihe von Bösewichten, die amüsante Abenteuer immer mit lockeren Witzen auf den Lippen beenden, oder aber an Deadpool, der mit seinem Antihelden-Charme und schwarzen Humor punktet. Ob das funktioniert, könnt ihr im Fazit nachlesen.
Die bisherigen Filme von David Ayers, der auch der Regisseur von Suicide Squad ist, lassen viel Action erwarten: The Fast and the Furious, Sabotage und Fury – Herz aus Stahl sind nur einige der hochkarätigen Produktionen unter seiner Federführung. Nun wagt er sich an das DC Comicuniversum. Wie schon in den Verfilmungen zuvor führt uns auch diesmal der Filmemacher in ein düsteres Universum, in der ein Charakter verrückter zu sein scheint als der nächste.
Die Besetzung ist ausgesprochen hochkarätig, so geben sich Will Smith, Margot Robbie, Jared Leto und Jai Courtney die Ehre. Dabei können sich vor allem die drei erstgenannten gut in Szene setzen, während Courtney eher blass bleibt. Nichts destotrotz werden für viele neue Charaktere erstklassige Schauspieler eingestetzt.
Handlung
Superman hat die Erde zweimal gerettet, aber dabei auch massive Schäden angerichtet und keiner weiß, wie lang die Gunst der neuen Metawesen für die Welt der Menschen anhält, oder ob sie sich irgendwann gegen die Menschheit wendet. Amanda Waller sammelt daher alle Verbrecher mit besonderen Fähigkeiten um diese zum einen sicher wegzusperren und zum anderen unter Kontrolle zu halten um sie für eine spezielle Taskforce einsetzen zu können. Diese soll im Fall der Fälle ein noch bösartiges Metawesen in Schach halten. Wenn einer aus dem Himmelfahrtskommando stirbt, dann ist es nur der Verlust eines Verbrechers. Schon bald ist es soweit und das Team aus Harley Quinn, Deadshot, Captain Boomerang, El Diablo, Killercroc und Slipknot macht sich unter der Führung des Elitesoldaten RickFlag auf um eine Stadt aus den Fängen einer Hexe zu befreien.
Bild
Das Bild bietet eine beeindruckende Schärfe, die keine Wünsche offenlässt. Allgemein kann man den Film als Eye Candy betrachten, der mit optischen Effekten nur um sich wirft und die allesamt auf hohem Niveau sind. In dunklen Szenen kann der Schwarzwert brillieren. Kein Rauschen oder Korn sind zu sehen. Die Farbechtheit ist durchschnittlichem Niveau, es wird gefiltert um einen noch desaströseren Eindruck zu hinterlassen, wodurch dem Film teilweise die Sättigung fehlt. Es sei den Harley Quinn oder der Joker tauchen auf. Allerdings ist das nicht wirklich störend. CGI und Greenscreens sind natürlich zuhauf vorhanden, fallen aber nicht negativ auf.
3D
Der Film wurde nachträglich konvertiert und ist nicht nativ in 3D gedreht. Nichts destotrotz ist die Räumlichkeit sehr gut, auch ein einige Effekte, wie Staubpartikel auf einer Ebene “hängen” bleiben. Insgesamt ist das 3D Bild absolut überzeugend und auf sehr hohem Niveau.
Ton
Suizide Squad bietet keinen Dolby Atmos Ton und ist daher auf die 2D Ebene begrenzt. Das ist ein wenig schade, denn die großräumigen Actionszenen hätten von 3D Sound auf jeden Fall profitieren können. Die zahlreichen Explosionen krachen wie zu erwarten vollmundig. Insgesamt wirkt der Ton aber ein wenig komprimiert und könnte dynamischer sein. Die Ursache ist hier allerdings beim Film zu suchen, denn Kinosaal 1 des Zoo Palast verfügt über Referenzklang. Selbst die Sprachverständlichkeit könnte in einigen Szene, wo allzu viele andere Geräusche im Hintergrund zu hören sind, besser sein.
Kino
Wie bereits eingangs erwähnt, haben wir wieder den Zoo Palast Berlin besucht, der mit der deutschlandweit größten Atmosanlage aufwarten kann. Die Lautstärke war auf Referenzniveau eingepegelt und hat damit ein bestmögliches Klangerlebnis geboten. Das Bild steht dem in nichts nach. Mit einer großen curved Leinwand bietet das Kino ein sehr gutes 3D-Erlebnis. Auch diesmal konnte man wieder ein Broschüre (Bilder in der Galerie) zum Film mitnehmen. Einen Besuch ist der Kinosaal 1 auf jeden Fall wert, das Ambiente und die Atmosphäre lohnen sich!
Fazit
Der Film hat einige Probleme, die man gar nicht versuchen sollte schön zu reden. Im engeren Sinne hat er keine Handlung, denn das würde bedeuten, dass die Szenen logisch aufeinander aufbauen. Das ist aber nicht einmal im Ansatz der Fall. Nicht nur, das die Szenen episodenhaft austauschbar aneinandergereiht werden, auch der Rest des Film scheint nicht zusammenzupassen. Allein schon der Ort Midway City kommt dem nicht Hardcore DC Film wenig vertraut vor. Dazu kommen die im deutschsprachigen Raum wenig bekannten Schurken. Deren Motivation und deren Fähigkeiten bleiben weitesgehend unklar. Der Versuch das ganze zu lösen, in dem ein kurzer Steckbrief von jedem Helden mit schwebender Schrift eingeblendet wird, spricht eher dafür, dass keine Zeit bestand das anders zu lösen.
Die Schurken und ihre Motivation bleiben bis auf Deadshot und Harley Quinn relativ dunkel. Im Ansatz wird noch der Hintergrund von El Diablo beleuchtet. Was Captain Bumerang überhaupt im Plot macht, wissen wohl nur Comicfans. Einer der Antihelden stirbt gar nach gefühlt weniger als einer Minute. Das Deadshot nicht einfach nur gut schießen kann, sondern für seine Trickshots berühmt ist, bekommt man maximal am Rande mit.
Allerdings gibt es auch ein paar gute Seiten am Film. So ist der Joker, der selbst nicht zum Squad gehört, eine der Hauptfiguren, die am Rande und im Hintergrund agiert um dadurch umso besser zu wirken. Im Vorfeld wurde viel darüber spekuliert, ob die Darstellung von Jared Leto mit der von Heath Ledger mithalten kann. Kann sie, auch wenn sie ganz anders ist. Es ist ein Joker der absolut verrückt ist und nicht im Ansatz nachvollziehbar handelt. Das sorgt für große Faszination und macht ihn zum heimlichen Star des Films.Sehr schön ist auch Harley Quinns (Margot Robbie) und Deadshots (Will Smith) Performance anzusehen. Das macht aber nur umso deutlicher, wie blass die anderen daneben wirken und wie austauschbar die restlichen Charaktere (inklusive der Bösewichte) sind. Anscheinend muss auch in jeder DC-Adaption eine Stadt oder große Teile davon komplett in Trümmern liegen. Schlussendlich bleibt viel Hype um nichts, denn Suicide Squad ist allenfalls ein durchschnittlicher Sommerfilm, der allerdings hervorragende Schauwert mitbringt.
Quelle