The First Avenger: Civil War

Wir erklären uns schuldig, dass auch wir Comicverfilmungen hoffnungslos verfallen sind. Daher folgt nun ein Review zur brandneuen Scheibe von Civil War aus dem Hause Marvel.

Fakten

• Produktionsland: USA
• Erscheinungsjahr: 2016
• Originalsprache: Englisch
• Sprache in der gereviewt wurde: Deutsch
• Altersfreigabe: FSK 12
• Regie: Anthony Russo, Joe Russo
• Laufzeit: 148 Minuten

Schauspieler:

• Chris Evans
• Robert Downey junior
• Scarlett Johansson
• Daniel Brühl

Inhalt:

Die Aktionen der Avenger ziehen neben den Erfolgen auch immer wieder Kollateralschäden massiver Natur nach sich. Daher wollen die Regierungen, nicht weiterhin dulden, dass das Superheldenteam eigenmächtig agiert, sondern unter Aufsicht der UN steht. Schnell bilden sich zwei Fraktionen: die einen scharen sich um Iron Man, der seinen Missionen den legalen Hintergrund verschaffen möchte und Captain America, der unabhängig von Regierungsinteressen arbeiten möchte. Schon bald ergibt sich der erste Konflikt daraus, dass ein alter Freund von Captain America, der Winter Soldier, scheinbar ein Attentat verübt, bei dem UN-Gremienmitglieder ums Leben kommen. Die UN erteilt den Schießbefehl während Captain America, der sich die Schuld von Bucky nicht vorstellen kann, diesen beschützen möchte. Es kommt zu Showdowns zwischen den Superheldenteams rund um den Globus (unter anderen auch in Deutschland).

Bild:

Das Bild ist, wie man es schon Marvelfilmen gewohnt ist sehr gut. Die Plastizität, Schärfe und Detailzeichnung sind auf höchstem Niveau. Allerdings ist die vielfach eingesetzte Wackelkameraoptik leicht anstrengend und wäre nicht nötig gewesen. Insgesamt ein überzeugendes Bild, das dem technischen Stand des Jahres 2016 alle Ehre macht.

Ton:

Der Ton ist sehr dynamisch und kann mit allerhand Effekten auf allen Kanälen überzeugen. Der LFE wird hemmungslos in zahlreichen Actionsequenzen befeuert, wobei sowohl Druck als auch Präzision sehr gut sind. Auch die vielen bidirektionalen Effekte verstärken das Mittendringefühl. Aber auch ruhigere Szenen kommen voll zur Geltung und können überzeugen. Die Sprachverständlichkeit ist gut, könnte aber in einigen Momenten nooch ein klein wenig besser sein. Insgesamt ein erstklassiges Tonerlebnis.

Empfehlung:

Wer sich im Marvel-Universum bestens auskennt, der sollte natürlich den neusten Streifen „The First Avenger: Civil War“ nicht auslassen. Auf der anderen Seite hingegen ist es für Neulinge nahezu unmöglich die Verbindungen der Figuren nachzuverfolgen, oder deren Motivation zu erfassen. Beeindrucken kann vor allem Daniel Brühls Darstellung eines vielschichtigen Bösewichts, der durchaus nachvollziehbare Motive hat. Viele der anderen Figuren wirken blass, aufgrund der schieren Fülle von Charakteren, die einfach nicht genug Zeit auf der Leinwand haben. Technisch wird der Actionbombast natürlich erstklassig umgesetzt.

Persönliche Meinung:

Was bleibt? Eine langatmige Story, die ziemlich vorhersehbar ist und nur so von unfreiwilligen Humor strotzt (Beispiel gefällig? Nach dem Einsatz in Sukovia werden den Avengers alle „Verfehlungen“ aus ihren Einsätzen aufgezeigt, mit Material aus den vorherigen Filmen, dann als das Video eben diesen letzten Einsatz in Sukovia erreicht unterbricht Capt. America mit „Das reicht“…der geneigte Zuschauer fragt sich, was denn da noch auf dem Video hätte kommen können) und kaum ein Held wirklich gut inszeniert werden kann. Iron scheint auf Teufel komm raus zu einem Batman Verschnitt degradiert zu werden und Captain America wird umso patriotischer, trotz der Weigerung sich der Regierung zu fügen. Dazu Ant-Man, der im Power Rangers Stil wächst um seine Gegner zu besiegen. Lichtblicke sind Black Cat und Spiderman, die wenigsten ein wenig Humor in das angestaubte Setting bringen. Fazit: Beim ersten mal war der Thriller Ansatz mit Action Elementen noch ganz nett, aber das verträgt sich beim zweiten Versuch ganz schlecht mit dem immer mehr Helden in einem Film Ansatz.

Extras:

• Zusätzliche und erweiterte Szenen
• Audiokommentar
• Gag Reel
• Featurettes

Die Extras sind in Englisch, mit deutschen Untertiteln.

Infos zum Bildformat

Das Bild ist in 21:9 auf der Disk. In der 3D-Fassung gibt es auch eine längere IMAX-Sequenz.